Monday, 16 February 2009

Der Platz der Märtyrer


Man sagt die Augen sind der Spiegel der Seele. In den Augen dieses palästinensischen Schuljungen kann man förmlich seine verletzte Seele sehen. Die Schilder auf den Pulten weisen auf die getöteten Klassenkameraden hin, die ihren Platz nun als Märtyrer einnehmen. Diese Gazan Märtyrerkinder verloren ihr junges Leben im letzten Völkermord durch die israelische Armee. Eine Rückkehr zum Schulalltag sollte eigentlich etwas Schönes und Positives sein, doch in Gaza ist es hauptsächlich überschattet durch die Fortsetzung einer völkerrechtlichen Tragödie.

Ein berühmter jüdischer Hollywood Schauspieler wird zitiert, folgendes gesagt zu haben: "Menschlichkeit hat aufgehört zu existieren, als Israel gegründet wurde." Und noch ein anderer Kollege soll gesagt haben: "Schau dir die Geschichte Israels an und du weisst wer der Terrorist ist." Worte zum Nachdenken, doch für diese Schuljungen kommt jede Einsicht zu spät.

Tuesday, 10 February 2009

Wahlen ohne Bedeutung


Die Regierungswahlen in Israel sind vielleicht für die Palästinenser ohne Bedeutung, zumindest laut dem israelischen Friedensaktivisten Uri Avnery (Interview im Stern), aber dafür ist ihre Situation eines der wichtigsten Wahlkampfthemen überhaupt. Natürlich geht es dabei nicht um das Wohl der Palästinenser, sondern um das Problem, das Israel mit diesem Volk hat.

In dem Interview spricht Avnery über Friedenschancen in einer Welt mit einem besseren US Präsidenten und die Notwendigkeit der Wiederherstellung der Grenzen von 1967, und dass auf beiden Seiten Opfer gebracht werden müssten. Für die Israelis würde das bedeuten, etwas zurückzugeben, was ihnen noch nie gehört hat und im Gegenzug müssten die Palästinenser ihr Rückkehrrecht aufgeben. Allein das bereitet mir Bauchschmerzen. Da dürfen jüdische Menschen aus aller Welt nach Israel immigrieren und sogar Premierminister werden, selbst wenn sie nicht dort geboren wurden, aber die vertriebenen Palästinenser dürfen niemals in ihr Heimatland zurück. Wenn das einmal unterschrieben ist, dann kommt der nächste unbarmherzige Krieg und vertreibt noch mehr Palästinenser und irgendwann sind dann keine mehr da, denn zurückkommen könnten sie nicht mehr, um des Friedens Willen. Nur nutzt ihnen der dann eh wenig.

Was würden die vertriebenen Deutschen sagen, wenn sie kein Recht mehr hätten, nach Deutschland zurückzukehren? Selbst nach Generationen kommen sie immer noch, weil es Deutsche sind. Was macht dann ein Volk aus, wenn ein Teil seiner Leute nicht ins Land darf? Was macht das für einen Sinn, ausser die Palästinenser weiter zu knebeln und die Israelis für ihre brutale Vertreibung zu belohnen? Das hört sich nicht fair an, und ohne Gerechtigkeit kann es keinen langanhaltenen Frieden geben, ein paar Jahre Ruhe vielleicht, aber niemals wirklich Frieden.

Friday, 6 February 2009

Geduldsprobe


Der Krieg ist zu Ende, aber die Waffen schweigen immer noch nicht. Raketen von Hamas werden weiterhin mit aller Härte durch israelische Bombardierungen bestraft, aber das ist ja schon "normal," und wird vielleicht nur kurz in den Nachrichten erwähnt. Die Zuschauer und Hörer sind des Konflikts müde, das Sterben in Palästina gehört halt leider zum Alltag, genau wie die Demütigungen ihrer Bevölkerung und die Einkesselung des Gazastreifens durch die israelische Armee. Hilfsorganisationen können helfen, die gröbste Not zu lindern, aber die Traumata und Leiden der Bevölkerung können sie nicht lindern.

Die Werbetrommeln in den israelischen Wahlen werden derweil mit Kraft geschlagen. Die Vernichtung von Hamas, um ein Ende der Raketenangriffe zu erreichen, wird zum Wahlversprechen der Kandidaten. Beängstigte und bettnässende Kinder sind für ihre Politker ein zentrales Wahlkampagnen Thema. Genug sei genug.

Doch die palästinensischen Kinder, die ihre Eltern verloren haben oder die Eltern, die ihre Kinder haben sterben sehen, sind natürlich kein Thema. Wenn sie ein Thema wären, dann müsste man schliesslich auch die resultierenden Fragen dazu ansprechen, z.B. ob diese Kinder und Erwachsenen, die so viele Tote und Verwundete in aller Grausamkeit gesehen haben, nicht auch am liebsten die Armee und ihre Soldaten vernichten möchten, die sie bombardiert haben. Aber das fragt sich niemand in Israel und zu Zeiten einer Wahlkampagne schon gar nicht. Für die Palästinenser sind ihre neuen Nöte daher nur eine weitere Geduldsprobe in ihrem unendlichen Überlebenskampf.

Wednesday, 4 February 2009

Zerstörte Kindheit


Fast täglich kommen mehr und mehr Berichte über die israelischen Angriffe aus Gaza. Ein 10 jähriges Mädchen erzählt, was mit ihrer Familie während des Gaza Krieges passiert ist. Dieses Kind hat sowohl 48 Familienmitglieder als auch ihre Kindheit durch den israelischen Staatsterror verloren. Ihre Geschichte ist aber ein wichtiges Zeitzeugnis, das bis jetzt auf taube Ohren bei den führenden Weltmächten stösst, die sich weiterin hinter die israelische Angriffstrategie stellen. Angesichts der Tatsachen in Gaza kann man diese Unterstützung nur als Beihilfe zum Mord verstehen.

Sunday, 1 February 2009

Alles beim Altem


Der letzte Gaza Krieg ist schon wieder aus den Schlagzeilen verschwunden. Das Elend der Palästinenser geht jedoch weiter. Über hundert sind noch als vermisst gemeldet. Vielleicht liegen manche von ihnen unter den vielen Trümmern oder aber sie sind von der israelischen Armee verschleppt worden. Die Verantwortlichen müssten das irgendwann mal angeben, ob und wen sie gefangen genommen haben, aber das kann dauern.

Auch die Töne des neuen Präsidenten aus Washington sind die gleichen, Israel habe das Recht sich zu verteidigen, auch wenn das Gleiche für alle anderen Länder gelten sollte, doch Israel scheint für die USA immer gleicher zu sein als andere. Wer verteidigt die Palästinenser vor den andauernden Schikanierungen der israelischen Armee und Behörden in ihrem besetzten Land, vor den Demolierungen ihrer Häuser als Kollektivstrafe, vor einem Leben hinter einer acht Meter hohen Apartheitsmauer, oder vor der scharfen Munition der israelischen Soldaten und Siedler auf dem Weg zur Schule, zum Einkaufen oder zur Moschee? Die, die es versucht haben, haben mitunter ihr Leben verloren, auch wenn sie nicht Palästinenser waren, sondern ihnen nur zu Hilfe kommen wollten. Sie sind schon fast in Vergessenheit geraten, ein paar Tote mehr unter vielen.