Tuesday, 10 February 2009
Wahlen ohne Bedeutung
Die Regierungswahlen in Israel sind vielleicht für die Palästinenser ohne Bedeutung, zumindest laut dem israelischen Friedensaktivisten Uri Avnery (Interview im Stern), aber dafür ist ihre Situation eines der wichtigsten Wahlkampfthemen überhaupt. Natürlich geht es dabei nicht um das Wohl der Palästinenser, sondern um das Problem, das Israel mit diesem Volk hat.
In dem Interview spricht Avnery über Friedenschancen in einer Welt mit einem besseren US Präsidenten und die Notwendigkeit der Wiederherstellung der Grenzen von 1967, und dass auf beiden Seiten Opfer gebracht werden müssten. Für die Israelis würde das bedeuten, etwas zurückzugeben, was ihnen noch nie gehört hat und im Gegenzug müssten die Palästinenser ihr Rückkehrrecht aufgeben. Allein das bereitet mir Bauchschmerzen. Da dürfen jüdische Menschen aus aller Welt nach Israel immigrieren und sogar Premierminister werden, selbst wenn sie nicht dort geboren wurden, aber die vertriebenen Palästinenser dürfen niemals in ihr Heimatland zurück. Wenn das einmal unterschrieben ist, dann kommt der nächste unbarmherzige Krieg und vertreibt noch mehr Palästinenser und irgendwann sind dann keine mehr da, denn zurückkommen könnten sie nicht mehr, um des Friedens Willen. Nur nutzt ihnen der dann eh wenig.
Was würden die vertriebenen Deutschen sagen, wenn sie kein Recht mehr hätten, nach Deutschland zurückzukehren? Selbst nach Generationen kommen sie immer noch, weil es Deutsche sind. Was macht dann ein Volk aus, wenn ein Teil seiner Leute nicht ins Land darf? Was macht das für einen Sinn, ausser die Palästinenser weiter zu knebeln und die Israelis für ihre brutale Vertreibung zu belohnen? Das hört sich nicht fair an, und ohne Gerechtigkeit kann es keinen langanhaltenen Frieden geben, ein paar Jahre Ruhe vielleicht, aber niemals wirklich Frieden.
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