Friday 16 January 2009

Krieg als Werkzeug der Politik

Wenn man schon so lange im Mittleren Osten lebt, dann bekommt man ein Gefühl für die Region. Deshalb ist die Beharrlichkeit, mit der Israel's Regierung auf ihrer Absicht besteht, nur die Hamas entmachten zu wollen, aber den Palästinensern keinen Schaden zufügen zu wollen, auch sehr suspekt. Kann es sein, dass selbstgebastelte Raketen und Steinewerfer die heftigen Bombardierungen Gazas rechtfertigen und diese Mittel immer wieder als angemessen erklärt werden? Das entbehrt zumindest einer offensichtlichen Logik.

Es bestreitet keiner, dass die israelische Bevölkerung, die in der Reichweite der Raketen wohnt, darunter äussert leiden müssen und dass die Todesopfer genauso tragisch sind wie die der Palästinenser. Das hat niemals jemand gesagt. Aber um diesen Konflikt und die letzte Eskalation zu verstehen, muss man die Geschichte dieses Konfliktes kennen, dessen Ursache nicht erst die Raketen der Hamas sind. Uri Avnery, der israelische Journalist und Friedensaktivist, hat dazu viele analytische Artikel veröffentlicht, die bestimmt nicht angenehm für die israelische Regierung sind, wenn er z.B. schreibt:
DER OFFIZIELLE Name des Krieges ist „Gegossenes Blei“, zwei Wörter aus einem Kinderlied über den Trendel, ein Chanukka-Spielzeug.
Ihn „Wahlkampfkrieg“ zu nennen, wäre genauer. (Artikel)

Auch die Missachtungen der vielen UN Resolutionen durch die israelische Regierung sollten uns zumindest stutzig machen. Da kann der Sprecher der UNRWA in Jerusalm, Christopher Gunnes, oder selbst der UN Generalsekretär Ban Ki Moon noch so betroffen sein, es scheint die israelische Regierung in ihrem Handeln wenig zu beeinflussen. Es ist schon wunderlich, dass Israel ein besonderer Schützling der UN sein will, sich aber nicht an UN Resolutionen hält (z.B. UN Resolution, 21.10.2003, verurteilt Israels Errichtung der Wand im besetzten palästinensichen Gebiet)

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